Was passiert bei falschen Getriebeöl?
Das Getriebeöl sorgt für die richtige Reibung der Getriebekomponente und somit für eine langfristige Optimierung der Leistungsfähigkeit Ihres Fahrzeugs. Die Anforderungen an Getriebeöle sind jedoch sehr komplex und hängen immer mit den entsprechenden Baugruppen zusammen. Daher ist eine einheitliche Empfehlung für Getriebeöl weder sinnvoll, noch ratsam. Deshalb ist es von äußerster Bedeutung, dass Sie das für Ihr Fahrzeug richtige Getriebeöl verwenden, wenn Sie einen Ölwechsel vornehmen oder Ihr Öl auffüllen. Die Verwendung von falschen Getriebeöl kann böse Folgen haben. Unter Umständen führt es direkt zum Getriebeschaden.
API-Spezifikation zur Vermeidung von falschem Getriebeöl
Welches Getriebeöl für welches Fahrzeug anwendbar ist, regelt unter anderem das American Petroleum Institute (API) in seinen sogenannten API-Kategorien. Diese teilen die Öle in 5 verschiedene Kategorien ein, die sich an der jeweiligen Belastbarkeit orientieren. In der ersten Kategorie (GL-1) handelt es sich um Öle für leichte Anwendungen, die nicht additiviert (mit Zusatzstoffen versetzt) sind. Dieses Getriebeöl ist für Kegelradverzahnungen, Schneckengetriebe und nicht synchronisierte Schaltgetriebe in LKW oder Agrarmaschinen geeignet. Die zweite Kategorie (GL-2) beschreibt Öle für gemäßigte Anwendungen. Diese enthalten Zusatzstoffe, die verschleißmildernd sind und eignen sich daher für belastete Schneckengetriebe von Traktoren und Agrarmaschinen. Die ersten beiden Kategorien finden jedoch kaum mehr praktische Anwendung. Relevant sind die Kategorien 3 bis 5. Die Getriebeöle der Kategorie 3 (GL- 3) enthalten bis zu 2,7% an Zusatzstoffen, sogenannte Additive. Diese eignen sich für Kegelrad- und LKK-Getriebe, allerdings nicht für Hypoidgetriebe.
Sehr häufig finden die Öle der Kategorie 4 (GL- 4) Anwendung, die dem europäischen Mindeststandard aller synchronisierten Schaltgetriebe bilden. Sie eignen sich für leichte bis schwere Bedingungen und enthalten bis zu 4% verschleißmindernde Additive. Anwendung finden sie in Kegelrad- und Hypoidgetrieben mit kleinem Achsversatz, sowie Hinterachsgetrieben und Getrieben von LKW´s. Getriebeöl der Kategorie 5 (GL- 5) eignet sich für raue Bedingungen, da es mit bis zu 6,5% verschleißmindernder Additive versetzt ist. Schmieren kann man damit Kegelrad- und Hypoidgetriebe mit großem Achsversatz. Es gilt zudem als Universalöl für alle Differentialgetriebe, aber nicht für alle Gangschaltungs-Getriebe. Einige Öle weisen dabei besondere Herstellerfreigaben auf, so dass Sie auch in bestimmten Gangschaltungs-Getrieben genutzt werden können. Vermeiden Sie die Benutzung falscher Schmierstoffe, um keinen Getriebeschaden zu riskieren!