Wie warm darf Getriebeöl werden?
Bekanntlich erreicht ein normaler Motor seine optimale Betriebstemperatur nach circa 20 Kilometern. Doch wie verhält sich das mit dem Getriebe? Sollte Getriebeöl warm gefahren werden, oder ist es auch bei kalten Temperaturen von Beginn an voll einsatzbereit? Und was passiert bei Überhitzung? Einsatzbereit ist Getriebeöl zwar immer, dennoch entfaltet es bei optimaler Betriebstemperatur am besten seine Eigenschaften. Diese liegt in der Regel bei circa 65 Grad. Wenn der Motor seine optimale Temperatur erreicht hat, ist auch das Getriebeöl warm, da sich die Wärme teilweise überträgt. Das Getriebe erwärmt sich jedoch vor allem durch Reibung der Zahnräder und Lager. Aber auch durch den ständigen Öldurchlauf. Dabei geht natürlich auch viel Leistung verloren. Diese Verlustenergie wird dann in Wärme umgewandelt. Daher ist gerade bei Beginn einer Fahrt auf eine sanfte Schaltung zu achten, um die Schaltkräfte nicht unnötig zu erhöhen. Der erste Gang sollte zum Beispiel erst dann eingelegt werden, wenn das Fahrzeug steht und nicht schon während es noch rollt.
Was passiert bei zu warmem Getriebeöl?
Das Getriebeöl kann sich unter Umständen bis über 120 Grad erwärmen. Dies gilt auch bei Automatikgetrieben. Diese Temperaturen liegen jedoch weit über der optimalen Betriebstemperatur und sind für das Getriebe schädlich. Gummidichtungen könnten sich lösen und die Schmierfähigkeit nimmt rapide ab. Dadurch werden die Getriebezähne abgenutzt und es entsteht ein vorzeitiger Verschleiß. Zu warmes Öl entsteht oft durch Dauerlast. Es kann sich jedoch auch übermäßig erhitzen, wenn zu wenig Öl vorhanden ist. Heutzutage ist die Gefahr einer Getriebeölüberhitzung jedoch relativ gering. Die Getriebe sind oft so konzipiert, dass das Öl nur so lange für die Kraftübertragung zuständig ist, wie die Wandlerüberbrückungskupplung noch nicht geschlossen ist. Bei regelmäßiger Kontrolle Ihres Ölstands ist Ihr Getriebeöl demnach nicht überhitzungsgefährdet. Die meisten Fahrzeuge verfügen auch über einen Ölkühler, der Schäden durch Überhitzung vermeiden soll.
Hallo,
Ich fahre einen c 250 Benziner mit 9 Gang Automatik, bei einer längeren z.b. 1,5 Stunden langen Autobahnfahrt mit einer Geschwindigkeit von 120 habe ich eine Getriebeöl Temperatur von 80 Grad.
Gibt es eine Temperatur Spanne in welchem Bereich sich das Öl befinden darf, bzw. Wie heiß darf das Getriebeöl Max. Werden?
Vielen Dank für ihre Rück Imfo
tag.
ich fahre einen volvo v70 t6 stage 3 mit zusatz atf kühler aber ohne termostat. es braucht bischen länger bis er auf caa 60 kommt,danach gehds langsam auf. auf der bahn bei 120 erreiche ich zwischen 60-65. ideal wäre ja 80. ist das schlimm und macht sich das auch auf dem verbrauch bemerkbar?
Vielen Dank Herr Sabol für Ihre Nachricht.
Hier sind detaillierte Antworten auf die verschiedenen Aspekte Ihrer Fragen:
Ist es schlimm, dass die Temperatur auf der Autobahn bei 120 km/h zwischen 60-65°C bleibt, obwohl idealerweise 80°C erreicht werden sollten?
Prinzipiell ist eine niedrige Betriebstemperatur des Getriebeöls nicht optimal, da Getriebeöle in einem bestimmten Temperaturbereich ihre beste Leistung erbringen. Die Temperatur von 80°C ist ideal, da das Öl bei dieser Temperatur seine Viskosität behält und somit eine optimale Schmierung und Schutz für das Getriebe gewährleistet. Wenn die Temperatur dauerhaft unter diesem Wert bleibt, könnte dies auf lange Sicht die Effizienz des Getriebes beeinträchtigen und möglicherweise zu erhöhtem Verschleiß führen, da das Öl eventuell nicht seine volle Leistungsfähigkeit entfalten kann.
Wird es sich auf den Verbrauch auswirken, dass das Getriebe kühler bleibt?
Ja, eine niedrige Betriebstemperatur kann sich auf den Kraftstoffverbrauch auswirken. Wenn das Getriebe nicht seine optimale Betriebstemperatur erreicht, könnte es sein, dass es mehr Energie benötigt, um zu schalten oder dass die Viskosität des Öls nicht ideal ist, was wiederum den Motor belastet und den Verbrauch leicht erhöhen kann. Dieser Effekt ist jedoch oft gering, da der Hauptfaktor für den Verbrauch meist der Motor ist und nicht das Getriebe. Allerdings kann sich eine dauerhaft niedrige Temperatur langfristig auf den Verschleiß des Getriebes und damit auch auf den Gesamtverbrauch des Fahrzeugs auswirken.
Warum braucht der Wagen ohne Thermostat länger, um die Betriebstemperatur zu erreichen?
Ohne Thermostat wird das Getriebeöl konstant durch den Kühler geleitet, unabhängig von der tatsächlichen Temperatur. Normalerweise regelt ein Thermostat den Fluss und lässt das Öl erst bei Bedarf durch den Kühler zirkulieren, um ein schnelles Erreichen der Betriebstemperatur zu ermöglichen. Ohne Thermostat hat das Öl keine Möglichkeit, schneller warm zu werden, da es kontinuierlich gekühlt wird. Dies erklärt auch, warum die Temperatur auf der Autobahn bei 120 km/h so niedrig bleibt – der Kühler arbeitet kontinuierlich, unabhängig von der tatsächlichen Notwendigkeit.
Ist eine niedrige Getriebetemperatur schädlich?
Eine moderate Abweichung von der optimalen Temperatur ist meist unproblematisch. Dauerhaft niedrigere Temperaturen als empfohlen können jedoch die Schmiereigenschaften des Öls beeinträchtigen und zu einem höheren Verschleiß führen. In extremen Fällen könnte es dazu führen, dass das Getriebe nicht so effizient arbeitet und langfristig belastet wird, was Reparaturen oder Wartung erfordern könnte.
Zusätzlicher Hinweis (ohne Gewährleistung):
Diese Informationen basieren auf allgemeinen Erfahrungswerten und Mechanikprinzipien. Für eine genaue Einschätzung Ihrer individuellen Konfiguration (Volvo V70 T6, Stage 3, ATF-Kühler ohne Thermostat) und mögliche Anpassungen, um die ideale Temperatur zu erreichen, sollten Sie sich an eine Fachwerkstatt wenden, die sich mit Leistungssteigerungen und Modifikationen auskennt.